Was bedeutet KYC?
Der KYC-Prozess ist ein fester Bestandteil der Vorschriften, die Lizenzgeber Online-Casinos vorschreiben. Zudem ist er eng mit den Massnahmen zur Bekämpfung von Geldwäscherei (Anti-Money Laundering, AML) verbunden. Ohne die konsequente Durchführung der Kundendatenverifizierung ist der Betrieb eines lizenzierten Online-Casinos nicht möglich. Zusätzlich dient die Verifizierung dazu, Mehrfachanmeldungen zu verhindern und die Integrität des Spielbetriebs sicherzustellen.
❗ Wichtig: Ziel des Casinos ist es nicht, Daten zu sammeln oder gar weiterzugeben. Der Schutz persönlicher Daten ist gesetzlich geregelt. Die Nutzung und Speicherung erfolgt ausschliesslich auf sicheren, internen Systemen. Lizenzbehörden überwachen die Einhaltung dieser Vorgaben.
Oft wird dem Verfahren Betrug oder Datenmissbrauch nachgesagt, doch das ist ein Irrglaube. Die Verifizierung dient dem Schutz der Spielerinnen und Spieler und soll sicherstellen, dass Gewinne nur von der rechtmässig registrierten Person eingefordert werden und Missbrauch durch Dritte ausschliessen.
KYC im Online-Casino: Eine Notwendigkeit
Online-Casino müssen den gesetzlichen Vorgaben sowie den Lizenzvorgaben nachkommen. Die Skepsis ist nachvollziehbar, wenn ein Online-Casino persönliche Dokumente anfordert, um eine Auszahlung zu veranlassen. Anbieter beabsichtigen nicht, Auszahlungen zu verzögern, sondern die Verifizierung dient dem Schutz der Spielerinnen und Spieler. Im Grunde wird sichergestellt, dass kein Datenmissbrauch vorliegt und nur der Inhaber des Casino-Kontos Anspruch auf die Auszahlung der Gewinne erhebt.
❗ Hinweis: Nicht bei jeder erneuten Auszahlung werden nochmals Dokumente verlangt. Abgelaufene Ausweispapiere müssen jedoch bei Bedarf aktualisiert werden.

Der KYC-Prozess in Schweizer Online-Casinos
Der Prozess beginnt mit der Registrierung, bei der persönliche Daten wahrheitsgemäss angegeben werden. Spätestens vor der ersten Auszahlung von Gewinnen müssen diese Angaben überprüft werden. Je nach Anbieter erfolgt die Prüfung ab einer Auszahlungssumme zwischen CHF 2’000 und CHF 2’500. Die Überprüfung erfolgt ausschliesslich mittels offizieller Dokumente.
Die Verifizierung gliedert sich in zwei Bereiche:
- Bestätigung der Identität
- Nachweis der Wohnadresse
In gewissen Fällen ist ein Nachweis des Zahlungsmittels erforderlich (z. B. bei Kreditkartenzahlung)
Welche Unterlagen werden zur Verifizierung benötigt?
- Gültiger Ausweis (Identitätskarte oder Reisepass)
- Aktuelles, offizielles Schreiben oder Rechnung (z. B. Strom, Wasser, Gas) der letzten drei Monate mit sichtbarer Adresse
- Nachweis der verwendeten Zahlungsmittel (z. B. Kontoauszug, Kreditkarte) falls notwendig
Wie können KYC-Dokument sicher übermittelt werden?
In den meisten Schweizer Online-Casinos können Dokumente direkt im Spielerkonto hochgeladen werden. Bei manchen Anbietern ist die Zusendung per E-Mail notwendig.
Dokumente sicher per E-Mail versenden (als passwortgeschütztes PDF):
- Datei auswählen → Werkzeug „Schützen“ → Passwort vergeben
- Dokument per E-Mail senden
- Passwort separat per E-Mail oder im Live-Chat übermitteln
Wie ist der Vorgang der Verifizierung in Online-Casinos?
Zuerst werden der Identitätsnachweis und der Adressnachweis geprüft. Sofern notwendig, erfolgt die Verifizierung von Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Bankkonto sowie Vermögens- oder Gehaltsnachweise.
Identitätsnachweis
Zur Bestätigung persönlicher Daten muss eine Farbkopie des gültigen Ausweises an das Casino übermittelt werden. Name und Geburtsdatum müssen mit den bei der Registrierung angegebenen Informationen übereinstimmen.
❗ Achtung: Ein Führerausweis wird von einigen Online-Casinos nicht als Identitätsnachweis akzeptiert.
Adressnachweis
Die Wohnadresse kann durch eine offizielle Rechnung oder ein amtliches Schreiben (z. B. von der Bank, Versicherung oder einem Versanddienstleister) bestätigt werden. Das Dokument darf nicht älter als drei Monate sein.
Nur der Briefkopf ist relevant – persönliche Inhalte können abgedeckt werden, sodass diese Daten erkennbar sind:
- Vollständiger Name
- Adresse
- Ausstellungsdatum (nicht älter als drei Monate)
✅ Tipp: Wird ein Kontoauszug an die Wohnadresse per Post zugestellt, kann dieser zur Adressverifizierung verwendet werden.
Verifizierung von Zahlungsmethoden
Gemäss den Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche dürfen nur Zahlungsmittel verwendet werden, die auf den Namen der registrierten Person lauten. Zudem muss der sogenannte geschlossene Geldkreislauf eingehalten werden: Ein- und Auszahlungen müssen über dieselbe Methode und Konto erfolgen.
✅ Hinweis: Eine Einzahlung per PrePaid-Methoden wie Paysafecard ist möglich und daher erfolgen Auszahlungen nur auf ein verifiziertes Bankkonto.
Kreditkartenverifizierung
Das Casino muss sicherstellen, dass nur Kreditkarten des Kontoinhabers verwendet werden. Kreditkarten von Ehepartnern, Angehörigen oder Freunden sind nicht zulässig.
Erforderlich sind:
- Foto der Vorder- und Rückseite der Kreditkarte
- Nur die ersten vier und letzten vier Ziffern müssen sichtbar sein
- CVC-Code auf der Rückseite muss abgedeckt sein
- Unterschrift muss erkennbar sein
Verifizierung des Bankkontos
Wird ein Bankkonto für Ein- oder Auszahlungen genutzt, ist dessen Verifizierung notwendig. Hierfür reicht ein aktueller Kontoauszug, auf dem folgende Angaben deutlich erkennbar sind:
- Name des Kontoinhabers
- Ausstellungsdatum (nicht älter als drei Monate)
- IBAN, BIC/SWIFT
Vermögens- oder Gehaltsnachweis
Einige Online-Casinos verlangen in bestimmten Fällen einen Nachweis über Einkommen oder Vermögen – insbesondere bei hohen Einsätzen oder Auszahlungen. Ziel ist es, verantwortungsvolles Spielen zu gewährleisten und problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen.
✅ Diese Nachweise sollen sicherstellen, dass das Spielverhalten im finanziellen Rahmen bleibt. Zudem belegen sie, dass keine unrechtmässig erlangten Mittel verwendet werden.
Geeignete Nachweise:
- Lohnabrechnungen
- Kontoauszüge mit Gehaltseingängen
- Steuerbescheide oder andere Einkommensnachweise
FAQ zu KYC in Online-Casinos
Was ist unter dem ‹Know-Your-Customer-Prinzip› zu verstehen?
Dahinter steckt eine wirksame Datenprüfung von Personen, um gegen Geldwäsche und Datenmissbrauch vorzugehen. Mit dem Know-Your-Customer-Prinzip sollen auch Finanztransaktionen für Behörden nachvollziehbar und kontrollierbar gemacht werden.
Was wird beim KYC-Verfahren geprüft?
Beim KYC-Verfahren werden die Identität, die Adresse sowie eventuell Zahlungsmethoden geprüft.
Wie lange dauert KYC und die Datenverifizierung?
Die Überprüfung der Kundendaten benötigt in der Regel zwischen 24 Stunden und 48 Stunden. In einigen Fällen kann der Vorgang etwas länger dauern, beispielsweise wenn Gewinne mit unterschiedlichen Zahlungsmethoden erzielt wurden oder die Dokumente zur Verifizierung unbrauchbar sind.
Wer muss sich dem KYC-Verfahren stellen?
Grundsätzlich muss sich jede registrierte Person im Online-Casino mindestens einmal dem KYC-Verfahren stellen – spätestens, wenn Auszahlungsansprüche angemeldet werden.
Wie werden Kundendaten verifiziert?
Die übermittelten Dokumente werden von speziell geschulten Mitarbeitern im Casino oder von zugelassenen Partnerfirmen geprüft.
Was geschieht mit meinen Daten und Dokumenten?
Alle für den KYC-Prozess erforderlichen Daten und Dokumente werden ausschliesslich zum Zweck der Verifizierung der im Konto hinterlegten Daten verwendet. Sie werden für einen Zeitraum von fünf Jahren digital auf einem internen Server gespeichert. Eine Weitergabe an Dritte oder das Zugänglichmachen dieser Daten an Dritte oder Unbeteiligte ist ausgeschlossen.
Was ist Geldwäsche?
Geldwäsche ist, wenn eine illegale Herkunft von Geldern oder Vermögenswerten verschleiert wird. Es wird Kapital vor den Strafverfolgungsbehörden oder den Finanzbehörden verborgen, indem Gelder aus kriminellen Aktivitäten durch möglichst unauffällige Geschäftstransaktionen (z. B. in Online-Casinos) in den legalen Wirtschaftskreislauf eingebracht werden. Dies geschieht oft durch den Kauf von Immobilien, Unternehmensanteilen oder durch den Erwerb von Kunst. Häufig verschleiern die Beteiligten Transaktionen, indem sie Briefkastenfirmen, sogenannte Schattenbanken oder verdeckte Treuhandschaften einschalten.